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Geschichte

Das Columbarium St. Gregorius ist in der Krypta der Kirche St. Gregorius entstanden. Seit der Fusion mit den Burtscheider Pfarren St. Michael mit St. Aposteln, Herz Jesu, und St. Johann-Baptist am 01.01.2010 gehört St. Gregorius zu der Gesamtpfarre „St. Gregor von Burtscheid“, deren Name auf Gregor von Kalabrien, den ersten Abt der Reichsabtei Burtscheid, zurückgeht. Im Jahr 2018 wurde St. Gregorius unter Denkmalschutz gestellt.

Anfänge der Gemeinde

Gegründet wurde die einstige katholische Pfarrgemeinde St. Gregorius im Jahr 1934. Der heutige Kirchenbau ist schon der Dritte in der Geschichte der ehemaligen Pfarrgemeinde. Das erste Gotteshaus lag an ganz anderer Stelle, nämlich in der Eynattener Straße. Damals teilte sich die Gemeinde die Kirche mit dem 1881 gegründeten Gregorius-Haus, der Ausbildungsstätte für Kirchenmusiker. Die dreischiffige Kirche in neuromanischen Stil mit hochgelegenem Chor war 1897 eingeweiht und beim schweren Luftangriff am 11. April 1944 zerstört worden. Der Taufstein konnte aus den Trümmern gerettet werden und steht als Weihwasserbecken im Eingang der heutigen Kirche.

Auf dem heutigen oberen Kirchplatz stand zu Kriegsende ein stark zerstörtes Fabrikgebäude, das zuvor als Gefangenenlager gedient hatte. Durch das große Engagement zahlreicher Pfarrangehöriger wurde zunächst ein abgeteilter Raum, später der ganze Fabrikraum als Notkirche eingerichtet und durch den amtierenden Bischof Johannes Joseph van der Velden am 4. Advent 1946 eingeweiht. Aus dieser Zeit stammen die noch heute erhaltenen drei Stahlgussglocken, die zur Zeit ihrer Verwendung in der Notkirche in einem freien Glockenstuhl gehangen hatten.

Bau der heutigen Kirche

Die Einwohnerzahlen in den Pfarrgemeinden stiegen bis zu den 60er Jahren stetig an und so wurde die behelfsmäßige Notkirche zu klein und war auch nicht mehr zeitgemäß. 1962 begannen die Planungen für die Kirche wie wir Sie heute kennen. Am 15.08.1965 wurde schließlich nach Plänen des Kölner Architekten Stefan Leuer mit dem Bau begonnen und am 11.06.1967 wurde sie zu Ehren des heiliggesprochenen Papstes Gregor der Große von Bischof Johannes Pohlschneider geweiht. Mit St. Gregorius entstand eine Kirche im Geiste des Zweiten Vatikanischen Konzils, in der durch die offene fast halbkreisförmige räumliche Gestaltung die Kirchenbesucher intensiver in die Liturgie einbezogen werden können.

Aufgrund der Hanglage des Grundstückes wurde das Gebäude zweigeschossig geplant. Im Untergeschoss entstand ein Gemeinschaftsraum und eine kleine Werktagskirche, die Krypta, im Obergeschoss der Kirchenraum für 400 Sitzplätze. Beide Kirchenräume sind jeweils hinter dem Altar über Treppen verbunden. Die Tabernakelstele von Albert Sous durchdringt die Geschossdecke und stellt die Verbindung zwischen Krypta und Oberkirche her.

In der Krypta fanden die Gottesdienste an den Wochentagen statt, meditative Wortgottesdienste, aber auch Exequien oder Trauungen, die in kleinerem Rahmen gefeiert wurden. Um den Raum individuell gestalten zu können, wurde er nicht mit festen Bänken, sondern durch mobile Bestuhlung ausgestattet.

Neue Nutzung der Unterkirche

Im Jahr 2010 trat eine Richtlinie des Bistums Aachen in Kraft, die eine Begrenzung der Zuschüsse zu Baumaßnahmen vorsah. Unsere Gemeinde war gezwungen 33% des Gebäudevolumens der pastoral genutzten Gebäude (Kirchen, Pfarrhäuser und Pfarrheime) zu benennen, für die künftig auf Zuschüsse verzichtet werden sollte. Unter Berücksichtigung der räumlichen und finanziellen Potentiale ist 2014 ein Solidarkonzept, das sogenannte KIM-Konzept (Kirchliches Immobilien Management) entstanden. Dieses Solidarkonzept sieht vor, dass jedes Gebäude einen Teil zum Gesamteinsparziel beiträgt. Hierbei sind verschiedene Kooperationen mit der FEG (Freien Evangelischen Gemeinde) Christusgemeinde Aachen, dem Zentrum für soziale Arbeit und Konzepte für veränderte Nutzungen der Kirchen St. Michael, Herz Jesu und St. Johann entstanden – immer unter der Maßgabe, dass alle vier großen Kirchengebäude als wohnortnahe Gottesdiensträume erhalten bleiben. Für die Kirche St. Gregorius wurde der Umbau der Krypta zum Columbarium beschlossen und als erste der Maßnahmen umgesetzt. Dies hat zur Konsequenz, dass Herz Jesu, die Kirche, die zunächst aus der Förderung des Bistums genommen wurde, wieder hineingenommen werden konnte, weil man durch das Columbarium eine Möglichkeit geschaffen hat, St. Gregorius ohne Förderung langfristig finanziell abzusichern.

2016 haben einige ausgewählte Architekten ihre Konzepte präsentiert und schließlich wurde die Aachener Architektin Eva von der Stein mit dem Umbau der Krypta zum Columbarium beauftragt. Im Herbst 2018 begannen dann die Umbauarbeiten an der Krypta zu einem Columbarium mit 776 Urnengräbern. Der Entwurf der Architektin sah unter Wahrung der Identität der Unterkirche einen kreisrunden, in drei Segmenten aufgebauten Urnen- und Trauerraum vor. Ein Gesprächsraum, ein Raum für Blumenpflege sowie eine neue Toilettenanlage sind ebenfalls entstanden. Der untere Kirchplatz hat durch die Errichtung einer vorgelagerten, der Kirchenwand folgenden Mauer, hinter der sich das Aeternum verbirgt, ein neues Gesicht erhalten. Am 08.09.2019 wurde der Grundstein des Columbariums gelegt und am 19.01.2020 konnte das Columbarium eröffnet werden.

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